
Der Name Ostwald ist auf mehrfache Weise mit der Kolloidwissenschaft und der Kolloid-Gesellschaft verbunden. Das wohl bekannteste Phänomen, welches den Namen Ostwald trägt, die Ostwald-Reifung, ist 1897 von Wilhelm Friedrich Ostwald (2.9.1853-4.4.1932), einem der Begründer der physikalischen Chemie, zuerst beschrieben worden. Sein Sohn Wolfgang Ostwald (27.5.1883-22.11.1943) gehörte zu den Initiatoren und Gründern der Kolloid-Gesellschaft und war von 1922 bis zu seinem Tod 1943 ihr Vorsitzender. Er war Herausgeber der „Kolloid-Zeitschrift“ und der „Kolloidchemischen Beihefte“; bekannt ist auch sein 1914 erschienenes Standardwerk „Die Welt der vernachlässigten Dimensionen“.
Die Kolloid-Gesellschaft kann für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der reinen oder angewandten Kolloidwissenschaft den Ostwald-Preis verleihen. Dadurch soll vornehmlich die wissenschaftliche Lebensleistung hervorragender Fachleute gewürdigt werden. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer Gedenkmünze.
Preisträger seit 1961
- 1961 Otto Kratky Graz (AUT)
- 1963 F. Horst Müller, Marburg
- 1965 Ulrich Hofmann, Heidelberg
- 1971 Walter Noll, Leverkusen
- 1973 Günther Rehage, Clausthal-Zellerfeld
- 1975 Bun-ichi-Tamamushi, Tokio (JPN)
- 1979 Ron H. Ottewill, Bristol (GB)
- 1981 Ervin Wolfram, Budapest (HUN)
- 1989 Jan Theodor Gerad Overbeek, Utrecht (NL)
- 1991 Pierre-Gilles de Gennes, Paris (FRA)
- 1993 Wolfgang Helfrich, Berlin
- 1995 Hans Sonntag, Berlin | Heinz Hoffmann, Bayreuth
- 1997 Stig Friberg Potsdam, N. Y. (USA)
- 1998 Gerhard Findenegg, Berlin
- 1999 A. Wilhelm Neumann, Toronto (CAN)
- 2001 Erich Sackmann, München
- 2004 Gerhard Lagaly, Kiel
- 2005 Barry William Ninham, Physiker, Florenz (IT) / (AUS)
- 2007 Martien Cohen-Stuart, Wageningen (NL)
- 2009 Helmuth Möhwald, Potsdam
- 2011 Friedrich Kremer, Leipzig
- 2015 Matthias Ballauff, Berlin
- 2017 Reinhard Lipowsky, Potsdam
- 2019 Dominique Langevin, Paris (FR)
- 2021 Hans-Jürgen Butt, Mainz
- 2022 Paul Mulvaney, Melbourne
- 2024 Roland R. Netz, Berlin